Jan
16
2020
Von uns für Sie gelesen: Die Königsmörder-Chronik von Patrick Rothfuss. Der hauptamtliche Blogger der Stadtbibliothek, Matthias Klemp, möchte hier eine Trilogie empfehlen, die noch gar nicht fertig ist, wenn sie denn je fertig wird...
Genre: Fantasy
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Umfang: gewaltig - als Trilogie geplant
Standort: Roman Fantasy und Onleihe
Kurzfazit:
Ein sprachlich faszinierendes Fantasy-Meisterwerk, vergleichbar mit Tolkiens "Herrn der Ringe". Leider sind bislang nur die Bände 1 und 2 erschienen, der dritte lässt auf sich warten - aber selbst wenn das Werk ohne Abschluss bleiben sollte, lohnt sich die Lektüre allemal, da der Leser von der Art des Erzählens in einen (magischen) Bann gezogen wird. Allen Fantasy-Freunden sei dieses Werk unbedingt ans Herz gelegt!
Bislang erschienen und in der Stadtbibliothek vorhanden:
- Der Name des Windes : erster Tag (Band 1) - Buch / E-Book
- Die Furcht des Weisen 1 : zweiter Tag (Band 2, Teil 1) - Buch / E-Book
- Die Furcht des Weisen 2 : zweiter Tag (Band 2, Teil 2) - Buch / E-Book
- Die Musik der Stille (unabhängige Erzählung) - Buch / E-Book / Hörbuch
Inhalt:
Ja, der Inhalt...
Er ist eigentlich gar nicht so wichtig...
Die Faszination liegt in der Sprachgewalt des Autors...
Aber probieren wir es einmal: Kvothe, Kind einer fahrenden Schausteller- und Musikerfamilie, muss miterleben, wie seine Eltern brutal getötet werden. Wegen eines Liedes! Er schwört sich, seine Eltern zu rächen, schlägt sich als Straßenjunge in einer Hafenstadt durch und erreicht schließlich, dass er in das Arkanum, die Universität für hohe Magie, aufgenommen wird. Dort lernt er verschiedene Arten von Magie zu beherrschen und erlebt während des Heranwachsens diverse Abenteuer, die ihn auf der Suche nach den Mördern seiner Eltern ganz langsam voranbringen. Und wirklich nur ganz langsam, nach den bereits erschienenen Bänden ist nicht abzusehen, wieviel von seinem Leben noch erzählt werden muss, bis er seine Rache vollziehen kann. Der 2. Band wurde vom deutschen Verlag in zwei Teile aufgeteilt, da 1.250 Seiten doch etwas unhandlich in einem Buch geworden wären. Und man fragt sich, ob die Geschichte wirklich in eine Trilogie passt – oder ob am Ende nicht eine „Multilogie“ entstehen muss… Und es fehlt bislang auch noch jeder Hinweis auf den titelgebenden Königsmord...
Die Geschichte von Kvothes Heranwachsen ist eingebettet in eine Rahmenhandlung, die weitere Geheimnisse und Erzählstränge offenbart und einen etwas älteren Kvothe zeigt, der sein Leben erzählt. Diese Handlungsstränge wollen ebenfalls noch zu Ende geführt werden - Stoff für weitere Bücher? Mit "Die Musik der Stille" ist bereits ein schmaler Band erschienen, der nicht zur Trilogie gehört , sondern lediglich einen Tag im Leben einer Freundin Kvothes schildert. Dieses Mädchen, Auri, lebt in ihrer höchst eigenen Welt, in die sie durch die Nebenwirkungen des Gebrauchs der Magie ver-rückt wurde. Dieses Bändchen ist für den, der bereits in das faszinierende Universum von Patrick Rothfuss eingetaucht ist, ein besonderes Juwel. Es gibt fast keine Handlung, trotzdem ziehen Auri und ihre Welt den Leser in ihren Bann.
Fazit:
Kvothes Erzählung – bzw. die von Patrick Rothfuss – ist faszinierend. Auch wenn der Held vielleicht etwas zu viel zu gut kann: Er ist nicht nur ein Meister verschiedener magischer Künste, nein, der beste Zauberer seiner Zeit, dazu ein begabter Wissenschaftler, ein virtuoser Lautenspieler und begnadeter Sänger und auch in der Kampfkunst bewandert. Und dabei noch so jung… Nur in Liebesdingen ist Kvothe wenig souverän, was seine Gestalt doch wieder glaubhaft macht.
Ich habe alle vier Bände mit großer Freude gelesen und warte ungeduldig auf den Abschluss der Trilogie – und hoffe, dass es nicht bei einer Trilogie bleibt. Und ich freue mich auf weitere Erzählungen aus Kvothes Welt, denn da gibt es sicherlich noch so viel zu entdecken und zu berichten!
Allen, die den „Herrn der Ringe“ verschlungen haben, sei die Königsmörder-Chronik ans Herz gelegt. Aber auch allen anderen, die einfach eine richtig gut erzählte Geschichte zu schätzen wissen, sei dieses Werk empfohlen. Aber Vorsicht – Rothfuss macht süchtig!
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