GO
Kategorien
Kalender

StabiCheck: Cat & Cole: Die letzte Generation

Sep 16 2019

 

Von uns für Sie gelesen und bewertet: "Cat & Cole: Die letzte Generation". Frau L. Apel aus unserer Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit und Werbung hat das Buch gelesen und sich eine Meinung gebildet:

 

 

Genre: Science Fiction, Dystopie
Altersempfehlung: ab 16 Jahren (Verlag gibt ab 14 Jahren an)
Umfang: 476 Seiten
Standort: ab 16 Sience fiction Suv
Kurzfazit: Das Buch muss man bewusst lesen, da es doch recht komplex geschrieben ist. Man merkt, dass die Autorin Mathematikerin ist und sich sehr viel mit verschiedenen Algorithmen beschäftigt hat. Ich fand das Buch dennoch wahnsinnig gut. Die Ideen sind toll und die Umsetzung gelungen. Eher für ältere Jugendliche und nicht für 14-Jährige, da es an einigen Stellen doch recht brutal ist.

 

Inhalt:

Fast jeder Mensch trägt ein sogenanntes Gentechnik-Panel im Arm. Kleine Prozessoren erzeugen einen gentechnischen Code. Durch unterschiedliche Apps wird es dem Anwender ermöglicht, die DNA anzupassen und den Körper zu verändern. Schönheitsmakel können beseitigt und Krankheiten geheilt werden. Auf einem Netzwerk aus Kabeln bewegen sich Nanobots, die synthetische DNA erschaffen und zerstören können. Durch den Gentech kann jemand mit glatten Haar beispielsweise Locken bekommen. Das Panel wird bei der Geburt eingepflanzt und wächst dann mit dem Körper mit. Mittels eines Heilteks können beispielsweise Krankheiten geheilt und Verletzungen behandeln werden und ein Kommtek ermöglicht das Versenden von Nachrichten und das Telefonieren.

Tausende Apps sind möglich, um den Körper zu modifizieren. Es gibt allerdings auch Menschen, die allergisch gegen Nanobots sind, daher kann bei ihnen kein Panel eingesetzt werden, denn die Nanobots führen einen Großteil des Gentechs aus. Jedes Herunterladen von Apps führt dazu, dass die Nanobots die Zellen zerfetzen und den Anwender innerhalb weniger Stunden töten. Diese Krankheit wird als Hypergenese bezeichnet.

Auch Cat leidet an Hypergenese, dennoch trägt sie ein Panel, dank ihres Vaters, der der größte Gentech-Programmierer der Welt ist. Sie besitzt nicht mehr als ein standardisiertes Heiltek, ein Kommtek und ein Sinnestek. Seit ihr Vater von Cartaxus entführt wurde, dem größten Anbieter und Kontrolleur von Gentech, lebt Cat alleine und abgeschieden. Ihr Vater arbeitete zwanzig Jahre für Cartaxus, bevor er sich von ihnen befreien konnte. Cartaxus braucht Cats Vater, um einen Impfstoff gegen das ficto-nimbische Virus zu entwickeln, das vor zwei Jahren ausgebrochen ist. Das ficto-nimbische Virus ist allgemein als Hydra bekannt. Es gibt zwei Phasen, die letztendlich dazu führen, dass der Körper des Infizierten explodiert. Um auch ohne Impfstoff immun zu bleiben, kann man das Fleisch eines Infizierten in der zweiten Phase essen.

Eines Tages taucht Cole bei Cat auf und behauptet, dass ihr Vater tot ist und er darauf programmiert wurde sie zu beschützen. Ihr Vater hat ein Heilmittel gefunden, das allerdings durch einen Hackerangriff verloren ging. Ein Teil des Codes konnte gesichert werden, aber dieser ist verschlüsselt und nur Cat besitzt das Wissen, um ihn zu entschlüsseln.

 

Meine Meinung:

Ein faszinierendes Buch, bei dem man sich beim Lesen sehr konzentrieren muss. Es ist sehr komplex, wissenschaftlich und manchmal auch brutal. Daher hier von mir keine Empfehlung ab 14 Jahren, sondern eher ab 16 Jahren. Hat man kein Interesse an Algorithmen, Codes und Gentechnik und hat sich noch nie damit beschäftig oder möchte sich nicht in diese Themen hineindenken, ist das Buch auf jeden Fall nichts. Die Erklärungen nehmen viel Raum ein und man muss bewusst lesen. Liest man das Buch nur nebenbei, wird man vielleicht Probleme haben, alles nachzuvollziehen. Manchmal musste ich auch einen Absatz nochmal lesen, wenn ich abgelenkt wurde.

Es handelt sich eher um eine apokalyptische als eine dystopische Welt, die sehr düster und beängstigend dargestellt ist. Die Idee, dass Menschen Fleisch eines Infizierten essen, um immun zu werden, ist ziemlich gewöhnungsbedürftig. Zunächst dachte ich bei dem Seuchenausbruch an Zombies, wurde aber von einer ganz anderen Art Seuche überraschend, die man noch nicht kennt und ganz anders ist und auch die Nicht-Infizierten beeinflusst. Wie das - möchte ich noch nicht verraten.

Die Idee der Autorin ist für mich faszinierend, da es durchaus eine realistische Zukunftsvision sein könnte, denn die Technik und Biologie verändern sich stetig weiter und die Gentechnik wird vorangetrieben. Hier sieht man die negativen Seiten, denn nicht immer ist so ein Fortschritt nur positiv, wie man an dem Virus sehen kann.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Cat in Ich-Form erzählt, dennoch kann man auch gut das Handeln und die Denkweise der anderen Charaktere nachvollziehen. Die Charaktere sind authentisch und konnten mich überzeugen. Cole ist gentechnisch verändert und Soldat, der einfach strikt seine Befehle befolgt. Cat ist eine geniale Hackerin, die stur ist und sich nichts sagen lässt. Sie handelt eigenmächtig und will nicht einfach nur von Cole beschützt werden, sondern selbstständig sein.

Die Liebesgeschichte ist eher im Hintergrund und nimmt nicht zu viel Raum ein. Erst gegen Ende wird sie mehr thematisiert, so wurde die Handlung nicht überlagert, was bei vielen ähnlichen Büchern leider oft der Fall ist.

Abschließend kann ich sagen, dass „Cat & Cole: Die letzte Generation“ ein gelungener Auftakt zu einer Dystopie ist. Der zweite Band ("Cat & Cole: Ein grausames Spiel") ist auch bereits erscheinen und befindet sich in unserem Bestand.

Stadtbibliothek Göttingen - Medien. Entdecken. Lernen.

© Stadtbibliothek Göttingen

Fragen, Anregungen und Kritik
bitte an den Webmaster.

Göttingen - Stadt, die Wissen schafft