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Literatur-Nobelpreisträger V. S. Naipaul gestorben

Aug 16 2018

Am 11. August 2018 starb der britische Schriftsteller Vidiadhar Surajprasad Naipaul in London.

Naipaul wurde am 17. August 1932 in Chaguanas (Trinidad und Tobago) geboren. Seine indischen Vorfahren kamen als Vertragsarbeiter in die damalige britische Kolonie Trinidad.

V. S. Naipaul ging 1950 nach England und studierte Englisch am University College in Oxford. Ab Mitte der 1950er Jahre arbeitet er bei der BBC. Danach widmete er sich ganz seiner schriftstellerischen Tätigkeit. Er schrieb Romane, ist aber auch für seine Berichte aus verschiedenen Gegenden und Kulturen der Welt bekannt. Zahlreiche Reisen führten ihn u. a. nach Indien, Zaire, Uganda, Iran, Pakistan, Malaysia und Indonesien. Er erhielt im Jahr 2001 den Nobelpreis für Literatur.

Im Bestand der Göttinger Stadtbibliothek befinden sich folgende Werke von und über V. S. Naipaul, welche zurzeit im Romanbereich im 1. Obergeschoss ausgeliehen werden können:

An der Biegung des großen Flusses : Roman
Im Mittelpunkt des Romans steht Salim, Sohn einer aus Indien stammenden muslimischen Kaufmannsfamilie, die schon seit Generationen an der Küste Ostafrikas lebt. Der Autor beschreibt Chaos und Gewaltherrschaft in den unabhängig gewordenen Staaten Afrikas.

Blaue Karren im Calypsoland : eine Geschichte aus Trinidad
Phantasie, Optimismus und unverwüstliche Lebensbejahung der Bewohner des Armenviertels von Port of Spain werden in diesen Jugenderinnerungen lebendig.

Guerillas : Roman
Endzeitstimmung auf einer kleinen karibischen Insel: Die Vergangenheit ist furchtbar, die Gegenwart chaotisch, Verfall zeigt sich in allen Gesellschaftsschichten. Doch auch der aufkeimende revolutionäre Drang schlägt um in persönliches Drama und endet in der gewalttätigen Katastrophe.

Herr und Sklave : Roman
Ein Roman über London, ein Buch über den Verfall des britischen Empire - vor allem aber eine Schilderung der Jugend des Autors im Kreise einer großen Familie, die aus West-Indien stammte und in den 1930er Jahren in die damals britische Kolonie Trinidad übersiedelte.

Meine Tante Goldzahn : Erzählungen

Der mystische Masseur : Roman
Im kolonialen Trinidad der 1940er Jahre beendet der halbgebildete indisch-stämmige Ganesh seine kurze Karriere als Lehrer und zieht mit seiner Frau Leela aufs Land mit dem Ziel, ein berühmter Schriftsteller zu werden. Abgesehen von einem einfältigen Traktat über den Hinduismus, das er auf eigene Kosten drucken lässt, kommt nichts dabei heraus. Nach langen Frustrationen beschließt Ganesh auf Anraten seines Freundes Beharry, sein Glück als ein „Masseur“ (Wunderheiler) zu versuchen. Mit einigen Heilungserfolgen erlangt Ganesh Popularität und fühlt sich ermutigt, in die Politik zu gehen. Es gelingt ihm, seinen Nebenbuhler Narayan auszustechen und sich zum Vorsitzenden einer einflussreichen Hindu-Organisation wählen zu lassen.

Prolog zu einer Autobiographie
Dieser "Prolog zu einer Autobiographie" enthält köstliche Familiengeschichten, Berichte über die indischen Vorfahren und über das Leben des Autors bis zum Beginn der 1960er Jahre. Er schildert eine Welt im Umbruch. Gewidmet hat der Autor diesen Prolog seinem Vater, der Journalist war, nach Unabhängigkeit vom indischen Familien-Clan strebte, aber nie die Enge der Provinz überwinden konnte.

Sag mir wer mein Feind ist : drei Novellen
Eindrucksvoll verdeutlicht Naipaul, ein Brite mit indischen Vorfahren, der auf Trinidad geboren wurde, die Schwierigkeiten, die durch Rassenvorurteile, Hass und Anpassungsschwierigkeiten entstehen können. Enthalten sind drei Novellen sowie Prolog und Epilog aus einem Tagebuch des Autors.

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